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30.01.06  

Halbfinale mit Korea möglich

KMTV-Kicker Kil-Young Lee traut den WM-Gastgebern von 2002 auch in Deutschland viel zu

Kiel - Ihre Idole heißen Ronaldo, Henry, Zidane. Sie leben in Deutschland, bei ihnen ist das WM-Fieber ausgebrochen. Diese Jugendlichen aus den 31 Ländern, die im Sommer bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland zu Gast sind, müssen nicht weit reisen, um "ihre" Mannschaft anzufeuern, um mit ihrem Land zu jubeln und zu leiden - um den WM-Traum zu träumen.

Von Tamo Schwarz

Asien steckt voller Bilder, farbenfroher Symbolik in Kultur und Sprache. Zum Beispiel koreanische Namen: eine Pracht! Seit seiner Geburt - mit eineinhalb Jahren Unterbrechung - lebt der 13-jährige Kil-Young Lee in Deutschland. Kil-Young, was so viel bedeutet wie "gesundes Vorankommen", spielt Fußball in der C-Jugend des Kieler MTV. Auf dem Platz füllt er seine Position im defensiven Mittelfeld aus. Nein, ein draufgängerischer Stürmer oder fordernder Mittelfeld-Stratege, das würde nicht passen zu dem zurückhaltenden Untertertianer von der Ricarda-Huch-Schule. Kil-Youngs Mutter Nan-Young und sein Vater Hwa-Taek kamen zum Studieren nach Kiel, seine Mutter promovierte als Physikerin, sein Vater derzeit als Volkswirtschaftler. Danach wollen sie Deutschland mit Kil-Young und seinem neunjährigen Bruder Kil-Oh wieder verlassen. "Dann werde ich traurig sein", sagt Kil-Young ruhig und blickt durch seine runden Brillengläser auf die südkoreanische Flagge. "Ich habe mich an Deutschland gewöhnt, habe hier Freunde gefunden."
     
Hip-Hop-Fan Kil-Young Lee fühlt sich in Kiel sehr wohl. Er freut sich auf die koreanischen Fußball-Stars bei der WM, die Eintrittskarten für einen Stadionbesuch waren ihm allerdings zu teuer.
Foto Schwarz

Oft reist der Hip-Hop-Fan, der am liebsten Eminem und 50 Cent hört, in den Sommerferien nach Südkorea. Dann fahren Kil-Young und seine Familie zu den Verwandten nach Busan und zur Großmutter nach Seoul. Und auch in der heimischen Wohnung in der Wik ist immer ein Stückchen Südkorea präsent. "Mindestens einmal am Tag essen wir Koreanisch." Zwar waren dem 13-Jährigen, der neben dem Fußball auch Tischtennis beim Kieler TTK spielt, die Eintrittskarten zu teuer. Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft ist dennoch groß.

"2002 war die WM in Südkorea und ich hier in Deutschland. Jetzt bin ich hier und die WM kommt nach Deutschland." Die Qualifikations-Ergebnisse hat Kil-Young im Internet verfolgt, gefiebert, bis sich Südkorea endlich als Zweiter hinter Saudi-Arabien qualifiziert hatte. Bei der WM könne sein Land erneut bis ins Halbfinale kommen, so wie vor vier Jahren. Kil-Youngs Lieblingsspieler, die in Europa noch nicht unbedingt den Bekanntheitsgrad eines David Beckham haben, sollen dazu beitragen: Ji-Sung Park von Manchester United, der erst 20-jährige Shootingstar Chu-Young Park vom FC Seoul oder auch der Neuzugang des MSV Duisburg, Jung-Hwan Ahn. Er war es, der Südkorea bei der WM vor vier Jahren in den kollektiven Freudentaumel versetzte, als er per Kopf das "Golden Goal" im Achtelfinale gegen Italien erzielte. Mehr als 30.000 Zuschauer stimmten damals im Stadion stolz mit ein in den Schlachtruf "Dae Han Min Guk" - Republik Korea!

Quelle: Kieler Nachrichten vom 30. Januar 2006


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