Eckernförder IF 7er – C-Mädchen   

2:2 (1:0)

26.10.2013

Schwer in Worte zu fassen

Am vielleicht letzten schönen warmen Herbsttag fuhren wir mit 10 Mädchen nach Eckernförde. Nachdem wir unter der Woche im Trainingsspiel gegen unsere D2-Jungen 2:0 gewonnen hatten und uns dabei jedoch als Meisterinnen im Torchancen-Auslassen präsentiert hatten, wollten wir dies heute besser machen.

Wir begannen sofort druckvoll und schnürten die Hausherrinnen in ihrer Hälfte ein. Die KMTV-Mädchen spielten schnell über die Außen und kamen sofort zu einigen sehr guten Torchancen. Es war leider wie so oft: Der Ball wollte nicht das Tor finden. In der 7. Minute kam für uns die kalte Dusche. Ein Angriff von uns wurde abgefangen und die Gastgeberinnen konterten schnell über rechtsaußen. Hannah musste die Mitte aufgeben, konnte aber den Pass vors Tor nicht verhindern. In der Mitte kam die zurückgeeilte Lisa einen Schritt zu spät gegen die zentrale Stürmerin und es stand 1:0.  Der erste Schuss auf unser Tor war also gleich drin. Wir blieben weiter spielbestimmend, nahmen uns aber gegen Mitte der ersten Halbzeit ein wenig zurück. Gegen Ende des ersten Durchgangs erzeugten wir erneut viel Druck, konnten aber wiederum die besten Chancen nicht in ein Tor ummünzen.

Mit 1:0 für die Gastgeberinnen ging es in die Pause. Man hatte über weite Strecken ein Spiel auf ein Tor gesehen. Die einzige Torchance der Heimmannschaft wurde zur Halbzeitführung genutzt.

In der zweiten Hälfte wechselte Lisa für Greta ins Tor. Viel änderte sich nicht. Wir blieben spielbestimmend mit vielen Torchancen. Je länger es 1:0 stand, desto offensiver agierten wir, was die Eckernförder Mädchen zu mehr Angriffsmöglichkeiten als im ersten Durchgang kommen ließ. In der 60. Minute fiel das 2:0. Eine Flanke konnte Lisa im Tor nicht festhalten, ging im Torraum auf die Knie zum Nachfassen und hatte die Hand schon auf dem Ball. Eine Gegnerin schoss diesen Ball gegen Lisas Knie und den Abpraller ins Tor. Aus KMTV-Sicht nicht regelkonform, der Schiedsrichter sah es anders und gab den Treffer. Wer glaute, unsere Moral wäre gebrochen, sah sich getäuscht. Die Kieler Mädchen erhöhten noch weiter die Taktzahl und griffen wütend an. In der 64. Minute war es endlich soweit. Die gefühlte dreißigste Großchance wurde eingenetzt. Keesha hatte Luna zentral eingesetzt, die eine Gegnerin ausspielte und allein vor dem Tor ins Eck schob. Und weiter ging der Angriffswirbel. Luna setzte sich mit einer Energieleistung über rechtsaußen durch, passte von der Auslinie zurück zu Keesha, die freistehend überlegt ins Eck zum Ausgleich einschob. Erstes Saisontor für Keesha. Glückwunsch! Die letzten drei Minuten waren nichts für Fußballfeinschmecker. Die Heimmannschaft wollte sich den bereits sicher geglaubten Sieg nicht nehmen lassen und wir den verdienten Sieg einfahren. Heraus kamen auf beiden Seiten meist hektische lange Bälle ohne viel Plan. Wer weiß, was aber passiert wäre, hätte der Schiedsrichter nicht übersehen, dass bei seinem Abseitspfiff, bei dem Lea aussichtsreich alleine vor dem Tor war, eine Eckernförder Spielerin an der Grundlinie stand. Aber solche Szenen hatten wir vorher im Dutzend auch nicht nutzen können. Der Schiedsrichter hatte sich auch gleich nach seiner Fehlentscheidung bei Lea entschuldigt. Schwamm drüber - so ist Fußball und es blieb letztendlich also beim 2:2.

Fazit: Das war sicherlich ein Fußballspiel, an das alle Beteiligten lange denken werden und das man schwer in Worte fassen kann. Die KMTV-Mädchen waren nach Spielende sehr wütend auf den Schiedsrichter und nur schwer zu beruhigen. Sicher lag er bei einigen Entscheidungen nicht richtig. Der Grund, warum wir nicht als Sieger vom Platz gingen, liegt aber vor allem bei uns. In keinem der bisherigen Saisonspiele hatten wir mehr Torchancen als heute herausgespielt. Diese hätten für einen Sieg locker reichen müssen. Nach dem Spielverlauf könnten wir letztendlich sogar zufrieden sein, noch ein Unentschieden erzwungen zu haben. Der Eckerförder IF hat effektiv gespielt und aus seinen wenigen Chancen zwei Tore erzielt, bei uns war es genau das Gegenteil. Was die Mädchen in ihrem Ärger heute noch nicht sehen konnten, ist dass wir auch Gutes aus der Partie ziehen können. Auch bei einem Zwei-Tore-Rückstand 6 Minuten vor Schluss lohnt es sich, an die eigene Stärke zu glauben und weiter Gas zu geben. Daran werden sich die Mädchen in einer ähnlichen zukünftigen Situation sicher erinnern.

(Oliver Kaiser)

Kader: Johanna, Justina, Hannah M., Luna, Lynn, Lea, Lisa, Katharina, Keesha, Greta

Torfolge

1:0 EIF 07. Min.
2:0 EIF 60. Min.
2:1 Luna (Vorarbeit Keesha) 64. Min.
2:2 Keesha (Luna) 66. Min.

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